Plastics Europes zum UN-Plasticabkommen (INC-3)

Statement zum Abschluss der Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen in Nairobi

Plastics Europe Statement zum Ergebnis der Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen, in Nairobi (INC-3)

Statement zum Abschluss der Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen in Nairobi (INC-3)

Brüssel, 20.11.2023 – Plastics Europe AISBL appelliert an alle beteiligten Parteien, ihre Anstrengungen zu verstärken und im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde (INC-4) geeignete Lösungen zu erarbeiten. Virginia Janssens, Geschäftsführerin von Plastics Europe AISBL, erklärt:

„Auch wenn es nach wie vor erhebliche Differenzen gibt, begrüßen wir die Bereitschaft der verschiedenen Parteien, konstruktiv und offen miteinander umzugehen, und dass alle Meinungen zu INC-3 in Nairobi gehört und respektiert wurden.

Leider haben die Verhandlungen in Nairobi nicht die Fortschritte in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft und die Beendung der Umweltverschmutzung durch Plastikabfällen gebracht, die wir erhofft hatten. Trotz dieses Rückschlags möchten wir alle, einschließlich unserer Industrie und der Regierungen, dazu auffordern, Lehren aus Nairobi zu ziehen und ihre Anstrengungen zu verdoppeln. Wir müssen noch enger zusammenarbeiten, um im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde (INC-4) geeignete Lösungen zu erarbeiten.

Aufbauend auf dem „Zero Draft“, der den Startpunkt der Verhandlungen in Nairobi darstellte, hofften wir, dass die Verhandlungsführer den Fokus auf die Kreislaufwirtschaft legen, die Investitionsanreize für eine nachhaltige Produktion und Nutzung von Kunststoffen sowie Recycling umfasst.

Denn der Übergang von einem linearen zu einem zirkulären Kunststoffsystem, in dem alle Kunststoffanwendungen wiederverwendet, recycelt und während und nach dem Gebrauch verantwortungsbewusst gehandhabt werden, ist der Schlüssel zur Lösung des Müllproblems.

Gleichzeitig hilft die Kreislaufwirtschaft dabei, Treibhausgasemissionen zu verringern und die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern, insbesondere im globalen Süden.

Wir sind enttäuscht, dass die Länder bis zum Ende dieser Verhandlungsrunde keine Vereinbarung über das weitere Vorgehen treffen konnten. Das ist eine verpasste Chance, und die Unfähigkeit, sich auf einen Plan für die weitere Ausarbeitung eines Entwurfes zwischen dieser Verhandlungsrunde und der nächsten Runde zu einigen, wird die Verhandlungen insgesamt verzögern. Zudem verbleibt nun weniger Zeit, um die Schwächen des „Zero Drafts“ auszugleichen, die der Entwurf insbesondere im Hinblick auf solche Maßnahmen hat, die einen schnellen Übergang zur Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen ermöglichen.

Wenn die Verhandlungen im April 2024 in Ottawa wieder aufgenommen werden, müssen sich die Verhandlungsführer beispielsweise mit der Frage befassen, wie die nachhaltige Produktion und der nachhaltige Verbrauch von Kunststoffen und Kunststoffprodukten am besten gefördert und die rasche weltweite Ausweitung von Sammlung, Sortierung und Recycling (sowohl mechanisches- als auch chemisches Recycling) ermöglicht werden kann. Zudem müssen sie sich auf Maßnahmen festlegen, die eine verstärkte Nachfrage nach kreislauffähigen Kunststoffen schaffen, und ein nachhaltiges Finanzierungssystem ermöglichen, das die massiven öffentlichen und privaten Investitionen mobilisieren kann, die für diese Transformation erforderlich sind. Wir hoffen, dass in der nächsten Verhandlungsrunde weitere Fortschritte bei diesen Maßnahmen erzielt werden, und werden die Verhandlungsführer auch weiterhin, soweit dies hilfreich ist, in unserer Rolle als private Investoren und Infrastruktur- und Technologieanbieter beraten.“

Über den Verband

Plastics Europe ist der paneuropäische Verband der Kunststofferzeuger mit Büros in mehreren Wirtschaftszentren Europas. Mit fast 100 Mitgliedsunternehmen, die für mehr als 90 Prozent der Kunststoffproduktion in Europa stehen, sind wir ein bedeutender Akteur der Kunststoffindustrie, mit der Verantwortung, offen und eng mit den verschiedensten Interessengruppen zusammenzuarbeiten – um sichere, kreislauffähige und ressourcenschonende Ideen und Produkte zu entwickeln. Unser Ziel ist es, den Wandel der Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit intensiv voranzutreiben.


Bettina Dempewolf: Sechs Maßnahmen, die langfristig gegen das Müllproblem helfen

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