Mikroplastik in der Umwelt

Kunststoffe und Mikroplastik

Die Kunststoffindustrie ist sich der Problematik Mikroplastik sehr bewusst. Kleine Plastikteile gelangen in die Umwelt, da es in bestimmten Produkte eingearbeitet ist, beispielsweise in Kosmetik, oder durch den Abrieb von Kunststoffprodukten, wie es zum Beispiel bei Autoreifen vorkommt.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik sind kleine (unter 5 mm) Kunststoffteile. Sie können unterschiedliche Formen haben (Sphäroid, Fragment, Faser) und aus unterschiedlichen Polymeren bestehen.

Mikroplastik kann auch bestimmten Produkten zugesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern (z. B. werden Mikrokügelchen Körperpflege- und Haushaltsprodukten wegen ihrer Scheuerwirkung zugesetzt) ​​– sogenanntes primäres Mikroplastik. Sekundäres Mikroplastik entsteht stattdessen durch den Abbau und die Verwitterung größerer Kunststoffteile, oder gelangt durch unsachgemäße Entsorgung in die Umwelt.

Mikroplastik und die Umwelt

Wie Plastikmüll hat die Mikroplastikverschmutzung jeden Winkel des Planeten erreicht, von unseren Wohnzimmern bis zum arktischen Eisschild.

Wissenschaftler haben Hinweise darauf gesammelt, dass Mikroplastik in die Nahrungskette gelangt, insbesondere in Meeresumgebungen. Darüber hinaus scheint es, dass Mikroplastik organische Schadstoffe aus der Umgebung konzentrieren kann, wodurch Flora und Fauna höheren Mengen potenziell giftiger Chemikalien ausgesetzt werden. Es ist noch nicht klar, welche Auswirkungen eine lebenslange Exposition gegenüber Mikroplastik für den Menschen hat. Derzeit zielen viele verschiedene Initiativen, sowohl öffentlich als auch privat finanziert, darauf ab, das Problem zu untersuchen. Wir arbeiten eng mit Wissenschaftlern zusammen, um die Auswirkungen von Mikroplastik auf Umwelt und Gesundheit besser zu verstehen, und mit politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden, um Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Freisetzung einzuführen.

Unabhängige wissenschaftliche Forschung zur Unterstützung von Veränderungen

Als Branche sind wir uns des Ausmaßes der Mikroplastikverschmutzung und unserer Verantwortung gegenüber der Menschheit und dem Planeten bewusst.

Aus diesem Grund finanziert Plastics Europe ein fünfjähriges, unabhängiges wissenschaftliches Forschungsprojekt, an dem renommierte Mikroplastik-Experten beteiligt sind – das Brigid-Projekt. Brigid ist eine Göttin in der alten keltischen Mythologie, die mit Heilung, Schutz und Weisheit in Verbindung gebracht wird. Unser Ziel ist es, mit dieser Initiative die Wissenslücke über die Auswirkungen der Aufnahme von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit zu schließen. Wir suchen nach den notwendigen Antworten, um die Kunststoffindustrie in eine bessere und nachhaltigere Zukunft zu führen.

Engagement für die Nachhaltigkeit von Kunststoffen

Unser Engagement endet hier nicht; wir nehmen grundlegende Änderungen an Prozessen und Praktiken vor, um der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle (und damit auch durch Mikroplastik) entgegenzuwirken.

Es ist von entscheidender Bedeutung, der unsachgemäßen Entsorgung von Plastikmüll vorzubeugen. Durch Fortschritte im mechanischen und chemischen Recycling steigern wir die Wiederverwendung von Kunststoffen und reduzieren gleichzeitig die Deponierung und die Umweltbelastung. Vor Kurzem hat sich unsere Branche verpflichtet, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von mindestens 30 % recyceltem Polymer in Kunststoffverpackungen zu erreichen. Eine weitere positive Veränderung ist die zunehmende Nachhaltigkeit durch Design – Kunststoffartikel werden so konzipiert, dass sie ihren gesamten Lebenszyklus und insbesondere das Ende ihrer Lebensdauer berücksichtigen Geist. Diese Produkte sind so konzipiert, dass sie für Verbraucher und Umwelt sicher sind und sich leichter recyceln lassen. Durch Operation Clean Sweep® setzen wir uns aktiv dafür ein, das Verschütten von Harzpellets aus der Vorproduktion zu verhindern. Diese Initiative reduziert den Verlust und verbessert die Rückgewinnung von Pellets während der Produktion und des Transports.

Gemeinsam für Veränderung arbeiten

Wir tauschen kontinuierlich Informationen mit allen unseren Stakeholdern aus, um die Wissenschaft aufzubauen und an der Identifizierung von Wissenslücken zu arbeiten.

Wir tragen zur Entwicklung von Standardmethoden, Protokollen und Analysemethoden bei, die für die Erstellung solider evidenzbasierter Informationen unerlässlich sind. Wir arbeiten mit wichtigen Partnern, darunter der Kosmetik-, Textil-, Waschmaschinen- und Reifenindustrie, zusammen, um die Auswirkungen von Mikroplastik am besten zu mildern.
Mikroplastikverschmutzung ist ein komplexes und vielschichtiges Problem. Wir glauben, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Risikobewertung von Brigid ein wesentlicher Bestandteil zur Lösung dieses komplexen Rätsels sein werden und es politischen Entscheidungsträgern und Pionieren der Industrie ermöglichen werden, angemessene Maßnahmen auf der Grundlage fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse zu ergreifen, um die Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftsziele der EU bis 2050 zu erreichen – und, was noch wichtiger ist, die Umwelt für kommende Generationen zu bewahren.

Weiterführende Literatur

Operation Clean Sweep®
EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft
BlueLakes-Projekt
Meeresmüll