Quartalsbericht Q3/2024


Ihr Ansprechpartner zum Quartalsbericht Q3/2024

Maximilian Nichterlein
Referent Wirtschaft und Statistik bei Plastics Europe
Plastics Europe Deutschland
Telefon: +49 (69) 2556-1438
E-Mail: maximilian.nichterlein@plasticseurope.de


Rückläufige Geschäfte für Kunststofferzeuger im Q3/2024

Der zarte Optimismus, aufgebaut in der ersten Jahreshälfte, kam im dritten Quartal nun endgültig zum Erliegen. Nachdem die Produktion von Kunststoffen noch im ersten und zweiten Quartal stieg, erfuhr sie mit minus 2,4 % im dritten Quartal einen deutlichen Dämpfer. Auch die restlichen Konjunkturindikatoren, wie Erzeugerpreise und Umsatz, lagen im Minus. Die hohen Produktionskosten am Standort Deutschland mindern die internationale Wettbewerbsfähigkeit und lassen die deutsche Industrie und Kunststofferzeugung nicht am weltweiten moderaten Aufschwung teilnehmen.

Strukturelle Probleme belasten die Wirtschaft

Die Stimmung ist schlecht. Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist chronisch geworden. Auch der Blick in die Zukunft ist getrübt. Die Stimmungsindikatoren ifo oder PMI rechnen mit weiteren schwierigen Monaten. Es ist noch keine Trendwende in Sicht. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird weiterhin von strukturellen Problemen am Standort gehemmt. Teure Energiepreise, eine überbordende Bürokratie und hohe Steuersätze wirken sich negativ auf die Erholung aus. Die Unternehmen müssen international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen vorfinden, damit sie dem Standort erhalten bleiben und bereit sind zu investieren.

Internationale Herausforderungen nehmen zu

Die Herausforderungen sind enorm. Beispielsweise kämpft die deutsche Automobilindustrie mit starker Konkurrenz aus China, drohenden Zöllen aus den USA und klimaneutralen Technologien. Die kunststofferzeugende Industrie steht, wie viele Industriebranchen, vor gewaltigen Investitionen in eine klimaneutrale und zirkuläre Produktion. Um das zu meistern, sind gemeinsame Anstrengungen von Politik und Wirtschaft notwendig.

Eine Erholung verzögert sich weiter

Die Geschäftslage für Kunststofferzeuger in Deutschland bleibt auch aufgrund der herausfordernden Standortbedingungen schwierig. Mit einer Belebung der Nachfrage nach Kunststoffen aus den Kundenindustrien rechnet Plastics Europe vorerst nicht. Die wirtschaftliche Erholung verzögert sich somit weiter ins neue Jahr. Mögliche oder kommende Ereignisse im Jahr 2025, wie ein sich verstärkender Handelskrieg mit den USA, Bundestagsneuwahlen im Februar oder die Diskussion um die Schuldenbremse in Deutschland, können die wirtschaftliche Erholung ebenfalls beeinflussen.

Der Quartalsbericht betrachtet das wirtschaftliche Umfeld der kunststofferzeugenden Industrie in Deutschland und informiert über wirtschaftliche Kennzahlen der Branche (u.a. Produktion, Umsatz, Außenhandel). Grundlage des Berichts ist die amtliche Statistik.