Quartalsbericht Q2/2024


Ihr Ansprechpartner zum Quartalsbericht Q2/2024

Maximilian Nichterlein
Referent Wirtschaft und Statistik bei Plastics Europe
Plastics Europe Deutschland
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E-Mail: maximilian.nichterlein@plasticseurope.de


Erholung der Produktion auf niedrigem Niveau

Nach den deutlichen Produktionsrückgängen im Jahr 2022 und 2023 sehen wir erste Erholungstendenzen im Jahr 2024. Produktion, Preise und Umsatz erhöhten sich im zweiten Quartal für die kunststofferzeugende Industrie in Deutschland. Gründe für die positive Entwicklung waren leere Läger der Kundenindustrien sowie die Produktionssteigerung wichtiger Kundenindustrien in Deutschland. Wie nachhaltig die Erholung sein wird, bleibt abzuwarten. Eine klare Trendwende ist noch nicht erkennbar.

Die Nachfrage nach Kunststoffen könnte im Jahresverlauf moderat ansteigen. Impulse kommen dabei eher aus dem außereuropäischen Ausland, da sich die Industrieproduktion dort besser entwickelt. Die heimische Produktion im verarbeitenden Gewerbe hat die Trendwende ebenfalls noch nicht geschafft. Die Automobilindustrie kündigte beispielsweise harte Sparmaßnahmen an. Für einzelne Industriebranchen erwarten wir Produktionsausweitungen in Deutschland, mit positiven Effekten für die Kunststoffnachfrage. Die Dynamik der Erholung bleibt allerdings voraussichtlich im weiteren Jahresverlauf auf niedrigem Niveau.

Schwache Auftragseingänge und strukturelle Probleme bleiben

Neben den schwachen Auftragseingängen verfestigen sich strukturelle Probleme immer mehr. So bleibt der Preisdruck durch die internationale Konkurrenz aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffkosten in der EU hoch. Auch die überbordende Bürokratie, lange Genehmigungsverfahren sowie die Konkurrenz um Fachkräfte erhöhen zusätzlich die Kosten für Unternehmen. Diese können aufgrund günstigerer Produktionsbedingungen im Ausland oder bereits abgeschlossener Verträge nicht immer eins zu eins an den Kunden weitergegeben werden. Dies setzt die Gewinnmargen der kunststofferzeugenden Unternehmen weiter unter Druck.

Der Industriestandort Deutschland muss wieder wettbewerbsfähig werden

Es ist höchste Zeit, die strukturellen Probleme am Standort Deutschland endlich konsequent anzugehen, die Produktionskosten zu senken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und der Kunststofferzeugung wieder zu erhöhen. Die kunststofferzeugende Industrie steht wie viele Industriebranchen vor gewaltigen Investitionen in eine klimaneutrale und zirkuläre Produktion. Damit die Transformation gelingt und Unternehmen investieren, benötigt der Standort Deutschland wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.

Der Quartalsbericht betrachtet das wirtschaftliche Umfeld der kunststofferzeugenden Industrie in Deutschland und informiert über wirtschaftliche Kennzahlen der Branche (u.a. Produktion, Umsatz, Außenhandel). Grundlage des Berichts ist die amtliche Statistik.