WEGE ZU EINER KLIMANEUTRALEN
KREISLAUFWIRTSCHAFT MIT
KUNSTSTOFFEN IN EUROPA
Der Report „ReShaping Plastics“ zeigt auf, wie die Transformation zur klimaneutralen Kreislaufwirtschaft gelingen kann.
Im Auftrag von Plastics Europe zielt dieser von SYSTEMIQ entwickelte Report darauf ab, die aktuellen Entwicklungen kritisch zu bewerten und das Potenzial verschiedener Technologien zu bewerten, die zur Transformation und den Null-Emissionszielen und Kreislaufwirtschaftszielen der EU bis 2050 zu beitragen. Die Erkenntnisse aus dem Report unterstüzen die Kunststoffindustrie dabei, am geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um angemessen auf die Klimakrise und das Ausmaß Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle zu reagieren.
ReShaping Plastics bietet eine wissenschaftlich fundierte, praktische Roadmap, die auf einem ähnlichen Ansatz und Methodik basiert, die auch für den Report „Breaking the Plastic Wave“ entwickelt wurde. Der Reporr untersucht eine Reihe von Szenarien auf der Grundlage aktueller öffentlich verfügbarer Marktdaten zu Innovationen, freiwilligen Verpflichtungen und Richtlinien. Außerdem werden verschiedene Prognosen und Szenarien aufgezeigt, wie sich diese verschiedenen Faktoren, einschließlich der Verfügbarkeit neuer Technologien, über einen langen Zeitraum auswirken könnten.
Es ist ermutigend, dass der Bericht die entscheidende Rolle anerkennt, die Kunststoffe bei der Erreichung der umfassenderen Null-Emissionsziele der EU spielen. Sie tragen dazu bei, Emissionen in Schlüsselsektoren wie der Bau-, Automobil-, Verpackungs- und Medizinbranche einzusparen, und sind für die Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien unverzichtbar.
Dr. Markus Steilemann – Präsident a.D., Plastics Europe AISBL
Fünf wesentliche Erkenntnisse aus dem Bericht
- Die europäische Kunststoffwertschöpfungskette geht die Herausforderungen des Klimawandels und der Kreislaufwirtschaft bereits an, aber noch nicht schnell genug, um die Ziele der Circular Plastics Alliance, des European Green Deal oder der Klimaabkommen von Paris und Glasgow zu erreichen.
- Die Abfallentsorgung und die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren ist ein kompliziertes Vorhaben. Upstream- und Downstream-Lösungen können kombiniert werden und sind am effektivsten, wenn sie gemeinsam eingesetzt werden.
- Die Transformation zur Kreislaufwirtschaft kann im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus zu erheblichen Reduzierungen der Treibhausgasemissionen und Umweltbelastungen führen.
- Neue Technologien und Recyclingverfahren können dazu beitragen, die die Treibhausgasemissionen weiter senken die Kunststoffproduktion von fossilen Ressourcen zu entkoppeln.
- Die nächsten drei bis fünf Jahre sind ein entscheidend! Lange Technologiereifezyklen und CAPEX-Lock-in-Effekte für große Infrastrukturinvestitionen bedeuten, dass die Investitionen, die Anfang der 2020er Jahre getroffenen Entscheidungen darüber entscheiden, ob die Kreislaufwirtschaftsziele und das Null-Emissionsziel der europäische Union bis 2050 erreichen wird oder nicht.
Die Kunststoffindustrie spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Emissionen, der Abfallreduzierung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Es ist an der Zeit, fossile Rohstoffe durch kreislauffähige Rohstoffe mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck zu ersetzen. Der neue Report zeigt eine Reihe von Optionen und Szenarien auf, um dorthin zu gelangen, die wir sorgfältig prüfen werden. Natürlich haben wir noch nicht alle Antworten auf die Herausforderungen, vor denen wir stehen. Deshalb unterstützen wir die Forderungen des Berichts nach einer intensiveren und effektiveren Zusammenarbeit mit unserer Wertschöpfungskette und politischen Entscheidungsträgern.
Dr. Markus Steilemann – Präsident a.D., Plastics Europe AISBL
ReShaping Plastics
Der Report „ReShaping Plastics: Pathways to a Circular, Climate Neutral System In Europe“ präsentiert einen evidenzbasierten Fahrplan für die Transformation der europäischen Kunststoff-Wertschöfpungskette. Der Report soll politischen Entscheidungsträgern, Führungskräften aus der Industrie, Investoren und Vertretern der Zivilgesellschaft dabei helfen, die vorhandene Lösungsansätze zu verstehen und ihnen zeigen, wie die Transformation zur klimaneutralen Kreislaufwirtschaft gelingen kann.
Unsere Mitglieder tätigen enorme Investitionen und eine weitreichende Umstrukturierung ihrer Produktionsanlagen. Um den Wandel der Branche weiter zu beschleunigen, brauchen wir einen politischen Rahmen, der bessere Anreize für Investitionen und Innovation schafft, indem er ein Klima des kreativen Wettbewerbs fördert. Wir müssen die Kraft des EU-Binnenmarkts nutzen und praktikable Mechanismen und Maßnahmen finden, um die europäische Industrie weltweit wettbewerbsfähig zu halten, während wir gleichzeitig die Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele der EU verfolgen.
Virginia Janssens – Managing Director, Plastics Europe AISBL
Beschleunigung des Übergangs der Branche zu Netto-CO2-Null-Emissionen und vollständiger Kreislaufwirtschaft
Bei Plastics Europe sind wir bestrebt, mit allen relevanten Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um die Herausforderung anzugehen, den im Bericht geforderten schnelleren systemischen Wandel herbeizuführen. Deshalb schlagen wir ein Maßnahmenpaket vor, das zur Umsetzung der Empfehlungen des Berichts beitragen soll. Diese beinhalten:
- Entwicklung eines Fahrplans für Plastics Europe und seine Mitglieder, um den Übergang der Branche in Richtung 2050 zu beschleunigen. Dazu gehören vorläufige Meilensteine/Ziele und ehrgeizige politische Maßnahmen sowie die Entwicklung von Mechanismen zur Unterstützung und Förderung der Branche. In dieser Roadmap werden die von den Mitgliedern festgelegten Ziele und die erzielten Fortschritte berichtet/überprüft.
- Sicherstellen, dass alle politischen Positionen von Plastics Europe darauf ausgerichtet sind, den Übergang der Kunststoffwertschöpfungskette zu einer stärkeren Zirkularität und Null-Emissionsziel bis 2050 zu beschleunigen – einschließlich der Notwendigkeit, vor- und nachgelagerten Hebeln zur Dekarbonisierung.
- Prüfung der Schaffung einer neuen Multi-Stakeholder-Plattform nach dem Vorbild des im Bericht vorgeschlagenen „Kunststoff-Übergangsausschusses“. Dadurch soll eine deutliche Veränderung der Intensität und Wirksamkeit des Dialogs und der Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und der Kunststoff-Wertschöpfungskette sichergestellt werden.
Gemeinsam an Veränderungen arbeiten
Kunststoffhersteller machen sich keine Illusionen über das Ausmaß und die Komplexität der Transformation. Sie investieren und entwickeln seit langem Innovationen, um die Probleme im gesamten Kunststoffsystem anzugehen. Sie arbeiten bereits mit Partnern in der Kunststoff-Wertschöpfungskette zusammen, um neues Systemdenken, Denk- und Verhaltensänderungen, leistungsstärkere Produkte, Ökodesign-Innovationen und neue Infrastruktur zu liefern.
Der Weg zur Kreislaufwirtschaft
Unser CIRCULARITY SCENARIO zeigt auf, wie die Entsorgung von Altkunststoffen bis 2050 im Vergleich zu heute um 80 % reduziert werden kann, wodurch die CO₂-Emissionen der gesamten Kunststoffwertschöpfungskette um 65 % verringert werden.
24,5
Millionen Tonnen Kunststoffabfall entstanden im Jahr 2020
14%
des Kunststoffabfalls wurde 2020 global recycelt, wodurch 3,5 Mt Rezyklat entstand.
50%
des europäischen Kunststoffabfalls wird heute energetisch verwertet.
95
Millionen Tonnen CO₂ wurden 2020 ausgestoßen, wovon etwa ein Drittel auf die energetische Verwertung zurückzuführen ist.
Möchten Sie mehr erfahren?
Weitere Informationen finden Sie hier.