Plastikmüll in den Meeren
Plastics Europe ist engagierter Unterzeichner der „Declaration for Solutions on Marine Litter“ und der Operation Clean Sweep®, die darauf abzielt, zu verhindern, dass Plastikmüll ins Meer gelangt.
Meeresmüll ist ein wachsendes Problem, das in den letzten Jahren große öffentliche Aufmerksamkeit erregt hat. Die Kunststoffindustrie ist davon überzeugt, dass Kunststoffe eine wertvolle Ressource sind, die der modernen Gesellschaft zahlreiche Vorteile bringt und erheblich zu nachhaltigen Lösungen beiträgt. Sie bedauert jedoch, dass Plastikabfälle in die Umwelt gelangen, sei es durch unverantwortliches Verhalten oder schlechte Abfallbewirtschaftung, und versucht der Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle aktiv entgegenzuwirken.
Alte Fischernetze, sogenannte „Ghost Nets“ machen nach neusten Studien zwischen 30 und 50 % des Plastikmülls in den Meeren aus.
Die Ursachen für Plastikmüll im Meer sind zahlreich und komplex und können nicht von einer Interessengruppe allein gelöst werden. Als Branche sind wir entschlossen, sowohl in Europa als auch auf internationaler Ebene Multi-Stakeholder-Maßnahmen zu diesem Thema voranzutreiben. Unabhängig von der Herkunft ist Plastikmüll in der Umwelt inakzeptabel, und die Kunststoffindustrie ist bestrebt, das Problem an der Quelle anzugehen.
Als Verband der Kunststoffhersteller konzentrieren wir unsere Bemühungen dabei auf die Eindämmung von primären Mikroplastik und Pelletverlusten, während andere Mikropartikel von einer breiten Allianz der Textil-, Reifen-, Farben- und Kosmetikindustrie angegangen werden, über international agierende Verbände, wie CEFIC.
Maritine Litter Solutions – Lösungen für weniger Plastikmüll in den Meeren
Um eine gemeinsame Aktionsplattform zu schaffen, haben seit 2011 insgesamt 80 Weltkunststofforganisationen in 43 Ländern die globale „Declaration for Solutions on Marine Litter“ unterzeichnet.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung verpflichtete sich jeder dieser Verbände freiwillig zu bestimmten Maßnahmen, um die Auswirkungen der Meeresverschmutzung zu verringern, und stimmte zu, seine Bemühungen auf diese sechs Hauptziele zu konzentrieren:
- Problembewusstsein schaffen
- Zahlen, Daten und Fakten recherchieren
- Best Practices fördern
- Wissen teilen
- Renaturierungsprogramme fördern
- Pelletverlusten vorbeugen
Laut dem aktuellsten Fortschrittsbericht vom Juni 2020 sind weltweit rund 395 Meeresmüllprojekte geplant, im Gange oder abgeschlossen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Marine Litter Solutions.
Operation Clean Sweep®
Im Hinblick auf den möglichen Verlust von Kunststoffpellets aus der Vorproduktion achten Plastics Europe und seine Mitglieder darauf, die Durchsetzung von Stewardship-Programmen, insbesondere der Initiative „Operation Clean Sweep®“, zu verstärken. OCS fördert die ordnungsgemäße Lagerung von Pellets entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette.
Die Kunststoffindustrie fördert das Programm aktiv über Kunststoffproduzenten, -verarbeiter, -händler, Logistik- und Recyclingunternehmen sowie deren angeschlossene Verbände. Denn es erfordert einen umfassenden Wertschöpfungskettenansatz, der eine gemeinsame Anstrengung und Verpflichtung sein muss, um erfolgreich zu sein.
Bisher haben viele große multinationale Kunststoffhersteller, die den Großteil der Produktion und Anlagen in Europa abdecken, das „Operation Clean Sweep®“-Versprechen unterzeichnet, oder ähnliche Programme umgesetzt. Wir zählen 14 Verbände in Europa, die sich mit engagierten Initiativen dem Pelletverlust widmen, und gemeinsam werden wir an Zahl wachsen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.opcleansweep.eu
UN-Plastikabkommen – Zur Eindämmung des Plastikmülls
Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen wollen der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 ein Ende setzen. Plastics Europe begrüßt die Verhandlungen zum weltweiten Abkommen und unterstützt das übergeordnete Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Der Verband befürwortet verbindliche und ambitionierte Rezyklateinsatzquoten, sowie Maßnahmen zur erweiterten Herstellerverantwortung und zum zirkulären Produktdesign. Bis 2024 möchte UNEP dazu ein verbindliches Abkommen aushandeln, das von einer breiten Mehrheit der Staaten unterstützt wird.
Plastics Europe unterstützt die Ziele des UN-Plastikabkommens.
Weitere Initiativen und Veranstaltungen von Plastics Europe
Darüber hinaus tragen andere Initiativen von Plastics Europe, wie etwa „Zero Plastics To Landfill“, zu nachhaltigen Lösungen zur Bekämpfung von Meeresmüll bei. Wir organisieren auch Stakeholder-Veranstaltungen wie IdentiPlast und PolyTalk und fördern intensiv die Implementierung von Life Cycle Thinking- Methodentools, um dazu beizutragen, den Austritt von Kunststoffprodukten in die Umwelt zu reduzieren.