Plastics Europe – Was es jetzt braucht, um die Kreislaufführung von Kunststoffverpackungen zu beschleunigen
Frankfurt am Main, 19.07.2023 – Die Packaging und Packaging Waste Regulation (PPWR) hat das Potenzial, die Transformation der Kunststoffverpackungsindustrie entscheidend zu beschleunigen. Hierfür gilt es, die Verordnung so auszugestalten, dass sie die Recyclingfähigkeit stärkt, die Akzeptanz von zirkulären Kunststoffen erhöht und auch die Wiederverwendung in vielen Verpackungsanwendungen befördert.
„Wir denken, die Bundesregierung kann und muss dafür jetzt die Weichenstellungen vornehmen und ein positives Investitionsklima schaffen. Damit entsteht für die gesamte europäische Kunststoffbranche der richtungsweisende Anreiz, die Transformation hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft konsequent fortzusetzen“, sagt Ingemar Bühler, Geschäftsführer von Plastics Europe Deutschland, dem Verband der Kunststofferzeuger.
Sechs Handlungsempfehlungen für die PPWR
Die Kunststoffhersteller wenden sich mit sechs Handlungsempfehlungen zur PPWR-Ausgestaltung an die Politik:
1) Einführung von verbindlichen Zielvorgaben für Rezyklateinsatzquoten für alle Arten von
Kunststoffverpackungen auf Unternehmensebene.
2) Maßnahmen, um den Einsatz von biobasierten Rohstoffen und CO₂ zu fördern, über
ergänzende Zielvorgaben.
3) Ausnahmeregelungen bei den Wiederverwendungszielen für bestimmte
Transportverpackungen.
4) Verzicht auf das Verbot von recycelbaren Einweg-Kunststoffverpackungen in Anhang V.
5) Die Einführung von material- und technologieneutraler Design-for-Recycling Kriterien.
6) Bestehende Rechtsvorschriften berücksichtigen – Die PPWR ist kein geeignetes
Instrument zur Regulierung von gefährlichen Stoffen oder der Chemikaliensicherheit.
Die Handlungsempfehlungen sind online abrufbar unter:
plasticseurope.org/de/knowledge-hub/ppwr/
Hintergrund zur EU-Verpackungsverordnung (PPWR)
Auf dem Weg zu einer kohlenstoffneutralen, ökologisch nachhaltigen und störstofffreien Kreislaufwirtschaft bis 2050 plant die Europäische Kommission, mit der Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR) neue EU-weite Vorgaben für Verpackungen und Verpackungsabfälle aller Materialien, die auf dem europäischen Markt in Verkehr gebracht werden, zu machen.
Die PPWR schließt auch Anforderungen an Verpackungsdesign, Vorgaben zu Mehrweg und Abfallmanagement ein. Das Besondere: Die aktuell geltende EU-Richtlinie (EU-Verpackungsrichtlinie 94/62/EG) wird von jedem Mitgliedsstaat in nationales Recht umgesetzt und dient, wie das Wort schon sagt, als „Richtlinie“ für die Gesetze auf nationaler Ebene.
Bei der PPWR handelt es sich hingegen um eine Verordnung. Das bedeutet, dass die in der PPWR enthaltenen Vorschriften in allen 27 EU-Mitgliedstaaten unmittelbar in Kraft treten würden. Im Gegensatz zu einer Richtlinie erlaubt dies den Mitgliedstaaten weniger Spielraum, das europäische Recht an nationale Gegebenheiten anzupassen.
Über den Plastics Europe
Plastics Europe ist der paneuropäische Verband der Kunststofferzeuger mit Büros in mehreren Wirtschaftszentren Europas. Mit fast 100 Mitgliedsunternehmen, die für mehr als 90 Prozent der Kunststoffproduktion in Europa stehen, sind wir ein bedeutender Akteur der Kunststoffindustrie, mit der Verantwortung, offen und eng mit den verschiedensten Interessengruppen zusammenzuarbeiten – um sichere, kreislauffähige und ressourcenschonende Ideen und Produkte zu entwickeln. Unser Ziel ist es, den Wandel der Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit intensiv voranzutreiben.
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