Plastik im Meer

Zwischenbilanz zum UN-Plastikabkommen (INC2)

Plastics Europe begrüßt die Fortschritte bei den Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen, UNEP erstellt ersten Entwurf.

02.06.2023, Paris – Zum Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde des zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees (INC2) zum UN-Plastikabkommen, in Paris, gibt Virginia Janssen, die Geschäftsführerin von Plastics Europe AISBL, dem paneuropäischen Verband der Kunststoffhersteller, folgende Stellungnahme:

„Um die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 zu beenden, braucht es entschlossene und ambitionierte Maßnahmen. Eine beschleunigte Transformation zur Kreislaufwirtschaft erfordert eine erhöhte Nachfrage nach recyceltem Kunststoff, um eine rasche Ausweitung der weltweiten Sammlung, Sortierung und Recycling von Kunststoffabfällen voranzutreiben. Gleichzeitig müssen geeignete Finanzierungssysteme entwickelt werden, um die umfangreichen Investitionen zu ermöglichen, die notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen.

Virginia Jannsen, Managing Director von Plastics Europe AISBL kommentiert das Zwischenergebnis des UN-Plastikabkommens (INC2)
Virginia Jannsen, Managing Director von Plastics Europe AISBL kommentiert das Zwischenergebnis des UN-Plastikabkommens (INC2)

Die Intensität der bisherigen Verhandlungen spiegelt die Herausforderung wider, ein derart ehrgeiziges und wichtiges Abkommen auszuhandeln. Um die Ziele und den Zeitplan des Abkommens einzuhalten, ist es jetzt wichtig, dass diese Verhandlungen mit der gebotenen Dringlichkeit fortgesetzt werden. Daher begrüßen wir die Entscheidung, das UNEP damit zu beauftragen, einen ersten Textentwurf zu erstellen, den sogenannten „Zero-Draft“, der als Grundlage für eine tiefgehendere Diskussion und Verhandlung dienen wird.

Trotz des engen Zeitplans und der unterschiedlichen Standpunkte der Teilnehmer begrüßen wir den positiven Geist, der die Diskussionen begleitet hat, sowie den geteilten Wunsch, eine gemeinsame Vision für die Neuausrichtung der Kunststoff-Wertschöpfungskette zu entwickeln.

Wir begrüßen, dass sich alle Delegierten für ein starkes Abkommen einsetzen, das evidenzbasierte Prioritäten setzt und sicherstellt, dass auch die lokalen Gemeinschaften und Kommunalverwaltungen einbezogen werden und von der Transformation profitieren. Es ist wichtig, überhastete Verhandlungen und Entscheidungen zu vermeiden, die zwar politisch wünschenswert erscheinen und Schlagzeilen generieren, sich aber letztendlich als wissenschaftlich und wirtschaftlich kontraproduktiv erweisen, um die Ziele des Abkommens zu erreichen.

Wir befürworten einen ganzheitlichen Ansatz zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle, der auf einer nachhaltigen Kunststoffproduktion basiert, die eine Diversifizierung der Rohstoffquellen sicherstellt und die Abhängigkeit von fossilen Ressourcen reduziert. Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, dass eine nachhaltige Nutzung von Kunststoffanwendungen weltweit einer der effektivsten Wege ist, die Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle zu beenden. Das bedeutet konkret, dass das Abkommen spezifische und wissenschaftlich fundierte Bewertungskriterien beinhalten muss, um problematische Kunststoffanwendungen auf lokaler Ebene zu erkennen, und diese zu reduzieren oder durch alternative Lösungen zu ersetzen.

Das Abkommen sollte sowohl verbindliche als auch freiwillige Maßnahmen und Kriterien enthalten und eine breite Beteiligung aller Akteure sicherstellen. Gleichzeitig ist es entscheidend, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen globalen Verpflichtungen und nationalen Maßnahmen herzustellen, da ein einheitlicher Ansatz für Politik und Regulierung nicht für alle Länder gleichermaßen realisierbar ist.

Wir werden die Diskussionen und Erkenntnisse der INC2 sorgfältig analysieren und begrüßen die Entscheidung, die Gespräche fortzusetzen. Gleichzeitig erkennen wir an, eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien im Vorfeld von INC-3 notwendig ist, um die Ausgestaltung des Abkommen voranzutreiben.


Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsfhrer, PlasticsEurope Deutschland e.V.. Ihr Ansprechpartner zum UN-Plastikabkommen und INC2 in Deutschland.

Ihr Ansprechpartner zum UN-Plastikabkommen und INC2 in Deutschland:

Ingemar Bühler
Hauptgeschäftsführer
Plastics Europe Deutschland
Telefon: +49 (69) 2556-1359
Mobil: +49 (151) 40786434
E-Mail: ingemar.buehler@plasticseurope.de


Über Plastics Europe

Plastics Europe ist der paneuropäische Verband der Kunststofferzeuger mit Büros in mehreren Wirtschaftszentren Europas. Forschung, Wissenschaft und Innovationskraft sind seit jeher die Triebfedern unserer Branche. Mit fast 100 Mitgliedsunternehmen, die für mehr als 90 Prozent der Kunststoffproduktion in Europa stehen, sind wir ein bedeutender Akteur der Kunststoffindustrie, mit der Verantwortung, offen und eng mit den verschiedensten Interessengruppen zusammenzuarbeiten – um sichere, kreislauffähige und ressourcenschonende Ideen und Produkte zu entwickeln. Unser Ziel ist es, den Wandel der Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit intensiv voranzutreiben. Kontakt: PED-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1306, E-Mail: ingemar.buehler@plasticseurope.org.