Auf der UN-Umweltversammlung in Nairobi vom 28. Februar bis 2. März soll die Erarbeitung eines UN-Abkommens gegen Plastikmüll in der Umwelt angestoßen werden. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verband der Kunststofferzeuger Plastics Europe Deutschland (PED) unterstützen das Vorhaben und sehen sich selbst in der Pflicht, mehr zur Vermeidung von Mülleinträgen in die Umwelt beizutragen.
Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PED, befürwortet ein Abkommen als Grundlage zur Verbesserung des Abfallmanagements und zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft: „Plastikabfälle in der Umwelt sind absolut inakzeptabel, sie schaden Menschen, Tieren und Ökosystemen. Das müssen wir unbedingt stoppen und deshalb müssen weltweit Abfallsammel- und Abfallmanagementsysteme massiv auf- und ausgebaut werden. In der Natur sind Abfälle eine Bedrohung, in einem Kreislaufsystem sind sie eine wertvolle Ressource. Dank Recyclingtechnologien können wir mit Kunststoffabfällen die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen rund um den Globus reduzieren.“ Bühler sieht hier auch die Kunststoffindustrie in der Verantwortung: „Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung, wie in Deutschland bereits im Verpackungsbereich gut etabliert, können auf nationaler Ebene einen starken Beitrag für eine bessere Abfallinfrastruktur und mehr Kreislaufwirtschaft leisten. Wichtig ist dabei, nationale Unterschiede zu berücksichtigen, da es keine „one size fits all“-Lösung zur Bekämpfung der Verschmutzung mit Plastikmüll vor Ort gibt.“
Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, fügt hinzu: „Wir müssen Plastikmüll in der Umwelt minimieren und nicht die Produktion von Kunststoffen. Denn sie leisten in fast allen Bereichen unseres Lebens einen wertvollen Beitrag zur Lösung von Problemen. Ohne ökologische Nachteile lassen sie sich selten durch andere Materialien ersetzen. Gerade deshalb müssen wir mit neuen Technologien an ihrer Kreislaufführung arbeiten. Das sollte ein wesentlicher Aspekt des Abkommens werden.“